Joakim „jkaem“ Myrbostad, einer der bekanntesten norwegischen Counter-Strike-Profis, steht im Mittelpunkt eines massiven Skandals. Der Spieler wurde von seinem aktuellen Team BC.Game auf die Bank gesetzt, nachdem Vorwürfe laut wurden, dass er durch exzessives Glücksspiel Schulden in Höhe von 300.000 US-Dollar angehäuft habe.
Die Vorwürfe gegen jkaem
Die ersten Anschuldigungen tauchten bereits 2024 auf, als ein Skins-Händler namens erslan jkaem beschuldigte, geliehene Skins im Wert von 10.000 US-Dollar nicht zurückgegeben zu haben. jkaem räumte den Vorfall ein und gab zu, dass es „mehr als einen Fall“ gegeben habe, bei dem er geliehene Items oder Geld nicht zurückgezahlt habe.
Die Situation eskalierte, als sein ehemaliger Coach bei BLEED, Aleksandar „kassad“ Trifunović, in mittlerweile gelöschten Tweets behauptete, jkaem schulde mehr als 300.000 US-Dollar. Kassad erklärte, dass jkaem 50.000 Eurovon ihm persönlich und 50.000 Dollar von Owen „smooya“ Butterfield schulde, wobei kassad selbst smooyas Schulden übernommen habe. Auch Hampus „hampus“ Poser soll von jkaem betrogen worden sein, indem dieser Skins im Wert von mehreren Tausend Dollar erschlichen habe.
Anonyme Quellen, die mit HLTV sprachen, bestätigten, dass jkaem in zahlreiche unbezahlte Schulden verwickelt sei. Diese Berichte untermauerten die Glaubwürdigkeit der Vorwürfe.
Reaktion von BC.Game
BC.Game hat jkaem auf die inaktive Liste gesetzt, um sowohl dem Team als auch ihm selbst die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre jeweiligen Prioritäten zu konzentrieren. Die Organisation bestätigte, dass jkaem einem Rückzahlungsplan zugestimmt habe, und erklärte ihre Unterstützung unter der Bedingung, dass er seine Verpflichtungen einhalte. Sollte dies nicht geschehen, behält sich BC.Game „weitere Schritte“ vor.
Ironischerweise steht BC.Game selbst in der Kritik, da zwei der hinter der Organisation stehenden Firmen Ende 2024 in Curaçao für bankrott erklärt wurden. Der Skandal um jkaem wirft ein weiteres kritisches Licht auf die engen Verbindungen zwischen Esports-Teams und Glücksspielplattformen.
jkaems Karriere und Auswirkungen des Skandals
Joakim „jkaem“ Myrbostad gilt als einer der Pioniere des norwegischen Counter-Strike. Zu seinen Karriere-Highlights zählen:
- 2015: Durchbruch mit Team Kinguin (später G2), Halbfinale bei DreamHack Cluj-Napoca Major
- 2016–2017: FaZe Clan – erste große internationale Bühne
- 2018–2019: Renegades – Halbfinale beim StarLadder Berlin Major
- 2020–2021: 100 Thieves und EXTREMUM – solide Leistungen, aber wenig Team-Erfolg
- 2023–2025: BC.Game – letzter großer Anlauf, nun vom Skandal überschattet
Privat galt jkaem als zurückhaltend und bodenständig – ein Image, das nun in starkem Kontrast zu den aktuellen Vorwürfen steht. Der Skandal zeigt, wie schnell finanzielle und psychologische Probleme selbst erfahrene Profis treffen können.
Glücksspiel und Esport
Der Fall jkaem lenkt die Aufmerksamkeit erneut auf die problematische Nähe zwischen Glücksspielplattformen und der Esport-Szene. Skins-Wetten, Casino-Sponsoren und Ingame-Währungen stellen für viele Profis eine Versuchung dar, die in Abhängigkeit und finanzielle Probleme führen kann. Die Esport-Branche steht vor der Herausforderung, bessere Strukturen für finanzielle Beratung, mentale Gesundheit und Suchtprävention zu schaffen.
BC.Game Line-up (aktuell)
- Luca „pr1metapz“ Voigt(Deutschland)
- Tim „nawwk“ Jonasson(Schweden)
- Cai „CYPHER“ Watson(Großbritannien)
- Nemanja „nexa“ Isaković(Serbien)
- Benjamin „cube“ Stabell(Coach, Dänemark)
Inaktiv:
- Joakim „jkaem“ Myrbostad(Norwegen)
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