Neue Regelung betrifft Teams wie Liquid, Wildcard und Complexity – Auswirkungen auf Qualifikationen und Einladungen
Valve hat am 17. Juni 2025 ein wichtiges Update für das Valve Regional Standings (VRS)-Modell veröffentlicht, das die Ranglistenstruktur internationaler Counter-Strike-Teams nachhaltig verändert. Ab sofort dürfen Teams mit Spielern aus mehreren Regionen nicht mehr in mehreren regionalen Ranglisten geführt werden. Stattdessen erscheinen sie nur noch in einer einzigen regionalen VRS-Liste – jener Region, die als stärker bewertet wird.
Hintergrund: Mehrregionale Teams in der Kritik
Das Thema der Mehrfachzuordnung war in der CS2-Community bereits seit Monaten Gegenstand intensiver Diskussionen. Besonders Teams wie Team Liquid und Wildcard, deren Lineups aus Spielern verschiedener Kontinente bestehen (z. B. Nordamerika und Europa), profitierten bisher von der Möglichkeit, flexibel auf mehreren VRS-Listen vertreten zu sein. Dies erhöhte ihre Chancen auf Major-Einladungen oder MRQ-Zugänge erheblich – vor allem dann, wenn sie sich je nach Region in eine bessere Startposition manövrieren konnten.
Mit der heutigen Änderung schiebt Valve dieser Praxis einen Riegel vor.
Die Änderung im Detail
In der offiziellen Mitteilung heißt es:
„Regionalzuordnung aktualisiert: Teams erscheinen ab sofort nur noch auf einer VRS-Liste. Im Falle eines Gleichstands wird das Team der stärkeren der beiden Regionen zugeordnet.“
Die Entscheidung knüpft an die kürzlich überarbeiteten Richtlinien im Major Supplemental Rulebook an. Dort wurde festgelegt, dass ein Team mit gleichmäßiger Aufteilung der Nationalitäten (z. B. 2 EU + 2 NA + 1 CIS) nicht mehr frei wählen darf, in welcher Region es starten will. Stattdessen erfolgt die automatische Einordnung basierend auf der Stärke der Region, gemessen an der Anzahl der verfügbaren Major-Plätze.
Auswirkungen auf bekannte Organisationen
Zu den prominentesten betroffenen Teams zählen unter anderem:
- Team Liquid (Nordamerika & Europa)
- Wildcard Gaming (Nordamerika & Europa)
- Complexity (gemischtes Lineup, häufig NA-fokussiert)
Da Europa derzeit die stärkste Region im CS2-Wettbewerb ist – mit den meisten Major-Plätzen und dem höchsten durchschnittlichen VRS-Niveau –, werden diese Teams nun in der europäischen Rangliste geführt, unabhängig von ihrer organisatorischen Heimat oder ihrem Spielplan.
Das bedeutet: stärkere Konkurrenz, geringere Chancen auf direkte Einladungen und potenziell neue Strategien für Roster-Planungen.
Vorteile & Kritik an der neuen Regel
Die neue Regelung wird von vielen Analysten und Fans begrüßt, da sie für mehr Fairness sorgt und die Manipulation durch flexible Regionalwahl verhindert. Teams können nun nicht mehr gezielt „schwächere Regionen“ auswählen, um einfacher in Majors oder Ranglistenevents zu gelangen.
Allerdings gibt es auch Kritik – vor allem von Teams, die zwischen den Welten leben: etwa amerikanische Organisationen mit europäischem Core, oder europäische Teams mit asiatischen Spielern. Für sie wird der Zugang zu Qualifikationen deutlich schwerer, insbesondere da in Europa das Konkurrenzniveau besonders hoch ist.
Einige Experten fordern daher, dass Valve im Gegenzug klarere Transferfenster und mehr Transparenz bei Rosterlocks einführt, damit sich Teams rechtzeitig anpassen können.
Valve setzt Zeichen für klare Wettbewerbsregeln
Die jüngste Änderung am VRS-Modell ist ein deutliches Signal: Valve will in CS2 für transparente und einheitliche Wettbewerbsbedingungen sorgen. Besonders im Hinblick auf die kommenden Major-Zyklen wie Budapest 2025 und die neu strukturierte ESL Pro Tour 2026 ist diese Entscheidung wegweisend.
Wie sich die neue VRS-Regelung langfristig auf die Rosterplanung, Teamstandorte und Regionenverteilung auswirkt, bleibt abzuwarten – klar ist jedoch: Der Spielraum für „regionale Optimierung“ ist nun deutlich kleiner.