Legacy Esports hat sich in der südamerikanischen Closed Qualifier einen begehrten Platz in der ESL Pro League Season 22 gesichert. Nach einer dramatischen Qualifikationsphase, inklusive mehrerer Overtime-Thriller und einem packenden Rematch gegen Imperial, ist das brasilianische Team nun offiziell Teil von Stage 1 der prestigeträchtigen internationalen Liga.
Ein steiniger Weg nach oben
Für Legacy war es das erste große Turnier seit ihrer viel beachteten Underdog-Performance beim BLAST.tv Austin Major, bei dem sie mit überraschendem Erfolg die internationale Szene auf sich aufmerksam machten. Doch der Weg zur Pro League war alles andere als leicht.
In der südamerikanischen Closed Qualifier setzte sich Legacy zunächst souverän gegen Dusty Roots (2:0) und SELVA (2:1) durch. Im Upper Bracket-Finale kam es dann zur ersten Begegnung mit dem brasilianischen Rivalen Imperial, bei dem Legacy knapp mit 1:2 unterlag und in das Lower Bracket gezwungen wurde.
Dort wartete erneut Sharks Esports, gegen die Legacy bereits zuvor in einem Overtime-lastigen Thriller gesiegt hatte. Auch im zweiten Aufeinandertreffen behielt Legacy die Nerven und setzte sich erneut mit einem klaren 2:0 durch.
Das entscheidende Spiel: das große Rematch gegen Imperial. Nachdem Legacy im ersten Match noch das Nachsehen hatte, gelang nun die Revanche. Vor allem auf der Map Nuke, wo Legacy im ersten Aufeinandertreffen noch unterlegen war, drehten sie den Spieß um und siegten mit einer kontrollierten, taktisch starken Vorstellung. Das Endergebnis: 2:1 für Legacy – und damit der letzte Slot für Stage 1 der ESL Pro League Season 22.
Spieler im Fokus: latto, dumau und saadzin
Während des gesamten Turniers zeigten sich Bruno „latto“ Rebelatto und Eduardo „dumau“ Wolkmer als die konstantesten Spieler ihres Teams. Beide lieferten starke Ratings über das Event hinweg. Besonders dumau bewies in mehreren Matches seine Klasse als Rifler mit explosivem Entry-Fragging und clutchfähiger Ruhe in kritischen Runden.
Im alles entscheidenden Match gegen Imperial war es allerdings Guilherme „saadzin“ Pacheco, der sich ins Rampenlicht spielte. Nachdem latto ein ruhigeres Spiel erwischte, übernahm saadzin Verantwortung und führte sein Team mit wichtigen Multi-Kills und kontrolliertem Spielstil zum Sieg.
Diese Performance verdeutlicht den Fortschritt von Legacy als Team – sie sind nicht mehr nur von ihren Starspielern abhängig, sondern entwickeln sich zunehmend zu einer gefährlichen Einheit mit Tiefe im Lineup.
Legacy auf dem Weg zur internationalen Etablierung
Mit der erfolgreichen Qualifikation steht Legacy vor ihrer zweiten Tier-1-Turnierteilnahme in Folge. Neben der ESL Pro League S22 werden sie auch bei der BLAST Bounty Season 2 antreten – ein klarer Beweis dafür, dass ihr Aufstieg keine Eintagsfliege war.
Legacy ist damit eines von vier brasilianischen Teams in Stage 1. Neben ihnen sind FURIA, Fluxo und Rooster vertreten. Dass Brasilien im internationalen CS2 eine neue Welle an Talenten hervorbringt, ist mittlerweile offensichtlich – und Legacy zählt zu den vielversprechendsten Projekten des Landes.
Die vollständige Teamliste: ESL Pro League Season 22
Mit Legacys Qualifikation ist das Teilnehmerfeld für Stage 1 nun komplett. Insgesamt 16 Teams kämpfen um acht Tickets für das Main Event, in dem bereits die acht bestplatzierten Teams der globalen ESL-Rangliste warten.
Stage 1 – Teilnehmer:
- FURIA
- G2
- Astralis
- Virtus.pro
- GamerLegion
- 3DMAX
- Legacy
- HEROIC
- Lynn Vision
- B8
- HOTU
- M80
- TNL
- NRG
- Fluxo
- Rooster
Main Event – gesetzte Teams:
- Vitality
- MOUZ
- The MongolZ
- Spirit
- Aurora
- Falcons
- Natus Vincere
- FaZe
Die Stage 1 wird wie gewohnt im Double-Elimination-Format gespielt. Die besten acht Teams dieser Runde ziehen in das Main Event ein, wo sie auf die Top-8-gesetzten Mannschaften treffen. Dort geht es in einem weiteren Double-Elimination-Bracket um den prestigeträchtigen Titel der ESL Pro League, Preisgeld und wichtige Punkte für das globale ESL-Ranking.
Ein brasilianisches Projekt auf Kurs
Legacy hat eindrucksvoll bewiesen, dass ihr Erfolg beim BLAST.tv Austin Major kein Zufall war. Mit taktischer Reife, individuellen Glanzleistungen und Teamgeist haben sie sich erneut auf die große Bühne gekämpft. Besonders beachtlich ist die Resilienz, mit der sie nach Rückschlägen wie der Niederlage gegen Imperial zurückkamen – ein Zeichen für mentale Stärke und ein funktionierendes Teamgefüge.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Legacy sich dauerhaft in der internationalen Spitze etablieren kann. Doch mit der Qualifikation für die ESL Pro League S22 ist der nächste wichtige Schritt bereits getan.