Spielsucht ist sowohl im Bereich der Videospiele, als auch im Glücksspiel ein großes Problem. Was zunächst als unverfängliches Hobby beginnt, kann schnell mal in einer Sucht enden. Die Zahlen der spielsüchtigen und spielsuchtgefährdeten Gamer im Jugendalter sind dabei alarmierend. Laut Studien der DAK-Gesundheit spielen in Deutschland rund 72,5 % der Jugendlichen regelmäßig Computerspiele, umgerechnet sind das etwa 3 Millionen. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährige sind dabei 465.000 Risiko-Gamer zu verzeichnen, welche ein riskantes oder gar pathologisches Spielverhalten aufweisen. Dabei sind vorwiegend Jungen betroffen.
Währenddessen sind die Zahlen der Glücksspielsüchtigen vergleichsweise niedrig. In einer Studie derBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurde ermittelt, dass rund 430.000 der 16- bis 70-Jährigen ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten an den Tag legen. Betrachtet man die Altersgruppen der beiden Studien genauer, sind die Zahlen schockierend.
Was ist Spielsucht?
Die Spielsucht gehört zu den Verhaltenssüchten. Das bedeutet, die Betroffenen spielen, um bestimmte Emotionen hervorzurufen. Durch das Erreichen eines neuen Levels oder einen Gewinn beim Glücksspiel wird so das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, welches das Glückshormon Dopamin ausschüttet. Die Spieler erleben also ein Glücksgefühl, das sie immer wieder hervorrufen möchten. Doch durch das exzessive Spielen wird oft die reale Welt um sie herum vernachlässigt.
Berühmte notorische Zocker
„Notorisch“ bedeutet so viel wie „ständig“ oder „gewohnheitsmäßig“. Daher handelt es sich beim notorischen Zocker um einen Gewohnheitsspieler. Ist das Spielverhalten des notorischen Zockers stark ausgeprägt, kann es zudem zu einer Spielsucht kommen, insbesondere im Bereich des Glücksspiels. Einige berühmte Beispiele aus der Online Welt sind unter anderem MontanaBlack, Real Bazzi und Knossi.
MontanaBlack eroberte die Twitch-Szene mit seinen FIFA- und Casino-Streams und gab offen zu, dass er unter Glücksspielsucht leidet. Daraufhin pausierte er ein dreiviertel Jahr seine Zockerei, doch wenig später spielte er wieder zahlreiche Online Slots in seinen Streams. Mittlerweile hat er dies jedoch beendet, unter anderem wegen Vorwürfen der Geldwäsche und des illegalen Glücksspiels. Auch der Streamer Real Bazzi leidet seit über zehn Jahren an Spielsucht. Im Zuge seiner Sucht habe er nicht nur seine Frau abgezogen und belogen, sondern auch eine Menge Schulden gemacht. Zudem leidet er seither unter Panikattacken, welche seinen Alltag erschweren. Auch Jens Knossalla, bekannte unter dem Namen „Knossi“, kann man zu den notorischen Zockern zählen, auch wenn es nicht bekannt ist, dass er unter einer Spielsucht leidet. Doch auch er ist durch seine Glücksspiel-Streams bekannt geworden. Im Januar 2021 gab allerdings auch er die Casino-Streams auf. Nach eigenen Angaben wolle er zu einem guten Vorbild werden. Vielleicht war aber auch das Inkrafttreten des verschärften Glücksspielgesetzes sein Motiv.
So steigern Computerspiele die Suchtgefahr
Im Bereich des Glücksspiels ist es relativ klar, wie es zur Sucht kommen kann. Die Spieler haben den großen Gewinn vor Augen und riskieren mit der Zeit immer mehr, um ihren Nervenkitzel zu stillen und mit einem Gewinn Glücksgefühle hervorzurufen. Doch welches Suchtpotenzial bieten die zunächst harmlos wirkenden Computer-Games? Eine Spielart steht besonders in der Kritik, und zwar die Multiplayer Online Role-Playing Games. In diesen Spielen schlüpfen die Gamer in die Rolle eines Avatars und lösen gemeinsam Aufgaben. Dieser soziale Faktor von Computerspielen wie „League of Legends“ oder „World of Warcraft“ lösen bei den Spielern ein Verantwortungsgefühl aus, welches sie dazu bewegt immer öfter zu spielen, um so ihre Gilde zu unterstützen. Außerdem haben Spiele, in denen der Gamer häufig belohnt wird, ebenfalls ein hohes Suchtpotenzial – sei es ein Aufstieg in der Rangliste von Counter Strike oder andere Ausbeuten, die im Spiel Vorteile mit sich bringen. Auch das Open-End der Videospiele ist ein Faktor, welcher die Suchtgefahr steigert. Es gibt immer mehr neue Level und Abenteuer, die es zu erleben gilt.
Der Glücksspielfaktor in Computerspielen
Auch die Tatsache, dass die Computer-Games immer häufiger Glücksspiel-Komponenten enthalten, machen sie gerade für die jungen Spieler so gefährlich. Denn dieser unberechenbare Zufallsaspekt bietet ein großes Suchtpotenzial. Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten „Loot Boxen“. Die Überraschungskisten können die Gamer gegen Echtgeld erwerben und so zufällige Ausbeuten erhalten. Dieser Moment der Spannung ist ähnlich wie beim Glücksspiel. Hat die Loot Box nicht die erhoffte Waffe oder den nützlichen Zaubertrank ans Licht gebracht, wird schnell die nächste gekauft. Und so kann auch schon der Teufelskreis der Sucht beginnen. In Belgien und den Niederlanden wurden die Loot Boxen bereits reguliert, da sie als Glücksspiel angesehen werden, sind sie dort nur für Spieler ab 18 Jahren zugänglich.
In Deutschland wird das Online-Glücksspiel bereits durch den Glücksspielstaatsvertrag geregelt, wodurch ein besserer Jugend- und Spielerschutz gewährleistet werden soll. Daher müssen die Online-Glücksspielanbieter zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um ein legales Spiel anbieten zu können. Zu den ersten legalen und sicheren Plattformen zählt unter anderem das JackpotPiraten Online Casino. Im Glücksspielstaatsvertrag greift der Gesetzgeber bei den Casinos nun hart durch. Auf eine Regulierung der Loot Boxen hat sich die Politik hingegen bisher nicht verständigen können.