Die ukrainische Organisation Monte hat sich für die zweite Jahreshälfte neu aufgestellt und gleich drei personelle Entscheidungen bekannt gegeben: Aurélien „afro“ Drapier erhält einen langfristigen Vertrag, während mit Aurimas „Bymas“ Pipiras und Oscar „AZUWU“ Bell zwei neue Spieler fest verpflichtet wurden. Damit ist das Hauptteam nach einer langen Phase des Umbruchs wieder komplett und bereit, in der europäischen CS2-Szene anzugreifen.
afro wird langfristig gebunden
afro war bereits seit April als Stand-in für Monte aktiv und konnte in dieser Zeit mit starken Leistungen überzeugen. Der französische AWPer kommt derzeit auf ein durchschnittliches Rating von 1.13 und war maßgeblich am Achtelfinaleinzug bei YaLLa Compass Contenders beteiligt – einem der wenigen Lichtblicke in einem ansonsten schwierigen Jahr für Monte. Nun hat die Organisation den logischen Schritt gemacht und afro langfristig verpflichtet.
“afro war einer der stabilsten Spieler in einem turbulenten Lineup. Er bringt Ruhe, Präzision und internationale Erfahrung mit – genau das, was wir brauchen”, so Coach Ivan „AiyvaN“ Semenets in einem internen Statement.
Bymas kehrt zurück – AZUWU mit zweiter Chance
Auch Aurimas „Bymas“ Pipiras ist kein Unbekannter. Der ehemalige mousesports-Spieler, der zuletzt für Into the Breach aktiv war, hatte bereits vor der Sommerpause einige Matches für Monte bestritten – darunter im Rahmen der CCT Season 3 Europe Series 3. Nun wird der Litaue fest in den Kader integriert. Trotz einer eher ruhigen Phase in seiner Karriere gilt Bymas nach wie vor als großes Talent mit reichlich Erfahrung auf höchstem Niveau.
Komplettiert wird das neue Lineup durch Oscar „AZUWU“ Bell, der erst zu Jahresbeginn bei SAW Teil eines internationalen Experiments war. Dort zeigte der britische Rifler vielversprechende Ansätze, wurde jedoch im Sommer aus dem Kader gestrichen, als SAW zu einem rein portugiesischen Roster zurückkehrte. Für AZUWU bietet sich bei Monte nun die Möglichkeit, sich auf der großen Bühne zu beweisen.
Rückblick: Von der Major-Sensation zur Suche nach Konstanz
Monte hatte sich 2023 mit einem sensationellen Lauf ins Viertelfinale des BLAST.tv Paris Majors international einen Namen gemacht. In den folgenden Monaten etablierte sich das Team in der erweiterten Weltspitze, gewann unter anderem ESL Challenger Jönköping und erreichte das Halbfinale der ESL Pro League Season 18. Der Durchbruch schien geschafft.
Doch Anfang 2024 verließ mit Alexander „br0“ Bro einer der Schlüsselspieler das Team in Richtung Astralis. Dies markierte den Beginn einer Abwärtsspirale, in der nach und nach auch Volodymyr „Woro2k“ Veletniuk, Sergiy „DemQQ“ Demchenko und Szymon „kRaSnaL“ Mrozek das Team verließen. Monte reagierte mit zahlreichen Wechseln, setzte in den letzten zwölf Monaten über zehn verschiedene Spieler ein – eine Konstellation mit langfristiger Perspektive war jedoch nie dabei.
Die neue Fünf bei Monte
Mit afro, Bymas und AZUWU sollen nun Konstanz und Stabilität einkehren. Gemeinsam mit Jack „Gizmy“ von Spreckelsen und Gytis „ryu“ Glušauskas bildet sich ein neues Kernteam, das eine Balance aus Feuerkraft, Erfahrung und jugendlicher Aggressivität bieten soll. Ob dieses Konstrukt trägt, wird sich bereits in den kommenden Wochen zeigen. Erste Bewährungsprobe wird voraussichtlich die Teilnahme an einem der kommenden europäischen Online-Events sein.
Das aktuelle Lineup von Monte:
- 🇫🇷 Aurélien „afro“ Drapier
- 🇬🇧 Jack „Gizmy“ von Spreckelsen
- 🇱🇹 Gytis „ryu“ Glušauskas
- 🇱🇹 Aurimas „Bymas“ Pipiras
- 🇬🇧 Oscar „AZUWU“ Bell
- 🇺🇦 Ivan „AiyvaN“ Semenets (Coach)
Community-Reaktionen
Die CS-Community zeigte sich auf X (vormals Twitter) vorsichtig optimistisch:
„afro und Bymas? Potenzial ist da, aber Monte braucht vor allem mal ein bisschen Ruhe.“
– @CSFocusEU
„Schön, dass AZUWU eine neue Chance bekommt. Er war bei SAW besser, als viele glauben.“
– @RifleScout
„Bin gespannt, ob das endlich mal wieder ein Roster ist, das länger als drei Monate hält.“
– @de_cache_nicht
Monte hat sich mit afro, Bymas und AZUWU drei Spieler geholt, die auf ganz unterschiedliche Weise frischen Wind ins Team bringen. Ob daraus ein langfristig funktionierendes Projekt entsteht, hängt vor allem von der internen Rollenverteilung, dem Teamplay und der Geduld des Managements ab. Die Qualität ist da – jetzt muss sie sich auch in Resultaten niederschlagen.