Die schwedische CS2-Szene erlebt eine weitere Veränderung, denn Alex „poiii“ Nyholm Sundgren verlässt EYEBALLERS nach dem Auslaufen seines Vertrags Ende Juni. Das gab die Organisation offiziell bekannt und bestätigt damit den nächsten Schritt in der Karriere des 18-jährigen Spielers, der sich laut Mitteilung einem neuen Team anschließen wird.
Ein Jahr im Zeichen des Aufbaus
poiii wechselte vor einem Jahr von Lilmix zu EYEBALLERS, nachdem er in der nationalen Szene durch starke individuelle Leistungen aufgefallen war. Unter der Leitung von Jesper „JW“ Wecksell, einer Legende der schwedischen CS-Szene, sollte poiii als „Schwedens nächster Superstar“ aufgebaut werden – ein Titel, den JW ihm selbst in einem Interview verlieh.
Doch der Sprung von vielversprechendem Talent zum verlässlichen Leistungsträger auf höherem Niveau ist kein einfacher Weg. Trotz 255 gespielter Maps in einem Jahr bei EYEBALLERS konnte poiii nur ein durchschnittliches Rating von 1.02 erzielen, größtenteils gegen Gegner außerhalb der Top 50 der Weltrangliste. Diese Werte sind solide, aber nicht die Performance, die man sich von einem Spieler mit dem Etikett „zukünftiger Superstar“ erwartet.
Herausforderungen bei EYEBALLERS
Die Organisation EYEBALLERS, die in den vergangenen Jahren versucht hat, junge schwedische Talente zu fördern und gleichzeitig als Sprungbrett für die internationale Bühne zu dienen, hatte in letzter Zeit Schwierigkeiten, konstant Ergebnisse auf höherem Level zu erzielen.
Das Team konnte nicht in die Top 50 der VRS-Weltrangliste vorrücken und scheiterte mehrfach an Qualifikationen für Tier-1- und Tier-2-Turniere. Diese Stagnation wirkte sich auch auf die Entwicklung der jungen Spieler aus, die auf höherem Level Erfahrungen sammeln mussten, jedoch oft an strukturellen Problemen und mangelnder Konstanz des Teams scheiterten.
Ein Abgang mit Perspektive
Dass poiii sich nach dem Vertragsende gegen eine Verlängerung entschieden hat, zeigt seinen Wunsch nach einer neuen Herausforderung. Laut Quellen aus dem Umfeld von EYEBALLERS wird poiii einem anderen Team beitreten, das ihm bessere Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten bieten soll.
Insider aus der schwedischen Szene berichten, dass mehrere nationale Teams wie GODSENT und Sprout Interesse gezeigt haben, um ihrerseits eine junge, schwedische Core-Struktur aufzubauen, die sich auf langfristigen Erfolg fokussiert. Auch ein Wechsel in eine internationale Academy-Struktur sei laut Szeneinsidern denkbar.
EYEBALLERS stellt sich neu auf
Der Abgang von poiii erfolgt nur einen Tag nach der Verpflichtung von Max „maxster“ Jansson, einem weiteren jungen schwedischen Talent, das zuvor für Young Ninjas spielte. EYEBALLERS möchte mit diesem Wechsel neue Energie in das Team bringen und gleichzeitig ihre Vision einer rein schwedischen Lineup-Struktur weiterverfolgen.
Der aktuelle Kader von EYEBALLERS lautet nun:
- Jesper „JW“ Wecksell
- Ludvig „HEAP“ Alonso
- Sebastian „dex“ Samuelsson
- Kalle „Ro1f“ Johansson
- Max „maxster“ Jansson
- Faruk „pita“ Pita (Coach)
Die Organisation zeigt damit, dass man trotz des schwierigen Umfelds und der herausfordernden Resultate in den letzten Monaten weiterhin an den Aufbau einer jungen, talentierten schwedischen Garde glaubt.
Was bedeutet dieser Schritt für poiii?
Der Abgang von EYEBALLERS ist für poiii keineswegs ein Rückschritt, sondern eine Chance:
- Er kann in einem neuen Umfeld weitere Erfahrungen sammeln und seine Spielweise verfeinern.
- Die Möglichkeit, sich in einem stabileren Teamumfeld auf höherem Level zu beweisen, könnte den entscheidenden Karriereschritt einläuten.
- Durch die gewonnene Erfahrung bei EYEBALLERS und das Training unter einem Mentor wie JW hat poiii bereits wichtige Grundlagen entwickelt, die er nun weiter ausbauen kann.
Die aktuelle Situation in der schwedischen CS-Szene
Der Fall poiii zeigt exemplarisch die Herausforderungen für junge Spieler in der schwedischen CS-Szene, die aktuell eine Konsolidierungsphase durchläuft:
- Viele junge Talente wie maxster, poiii oder auch Spieler aus der ehemaligen Young Ninjas-Struktur suchen aktuell nach Teams, die strukturiert arbeiten und eine Entwicklung ermöglichen.
- Die Konkurrenz in Europa ist enorm, und ohne stabile Teams und Förderung sind die Karrieren der Talente oft von kurzfristigen Ergebnissen und dem wirtschaftlichen Umfeld abhängig.
- Organisationen wie EYEBALLERS setzen weiter auf schwedische Lineups, um der Szene wieder zu größerem Glanz zu verhelfen, kämpfen jedoch gegen die starken Strukturen in Ländern wie Dänemark oder Frankreich.
Ein Ende als Anfang
Der Abgang von poiii bei EYEBALLERS markiert einen Wendepunkt für den jungen Spieler. Er lässt ein Jahr voller wertvoller Erfahrungen hinter sich und steht nun vor der Chance, sein Potenzial in einem neuen Teamumfeld auszuschöpfen.
Für EYEBALLERS bedeutet dieser Schritt die Möglichkeit, durch die Verpflichtung von maxster neue Impulse zu setzen und ihre Mission, junge schwedische Spieler zu entwickeln, fortzusetzen.
Es bleibt spannend, welchen Weg poiii als Nächstes einschlagen wird. Die Community und Beobachter der schwedischen Szene sind sich jedoch einig: Das Talent ist vorhanden – jetzt kommt es darauf an, die nächste Station erfolgreich zu nutzen, um den Traum vom Sprung in die Weltspitze zu realisieren.