Am 4. August veröffentlichte das ehemalige Team der Snogard Dragons eine schlichte, aber klare Nachricht: „Danke für alles.“ Die deutsche Organisation beendet damit offiziell ihr Engagement in Counter-Strike – und mit ihr verschwindet ein Name, der viele Jahre lang fester Bestandteil der deutschsprachigen Szene war.
Nach internen Umstrukturierungen und ausbleibenden Erfolgen endet das Kapitel Snogard endgültig. Über die Beweggründe wurde öffentlich nichts kommuniziert – doch das Ende hatte sich seit Monaten abgezeichnet.
Von der EPS zur Unsicherheit: Der lange Weg der Snogard Dragons
Schon 2013 zog sich Snogard überraschend aus CS:GO zurück, damals wegen finanzieller und struktureller Probleme. Mehrere Jahre später folgte ein Comeback, zunächst in kleinen nationalen Cups, später auch wieder mit Ambitionen auf europäische Qualifier. 2025 startete man noch einmal mit frischem Lineup – doch der große Wurf blieb aus.
Nach einer Reihe von Roster-Wechseln, kurzfristigen Verpflichtungen und erfolglosen Online-Cups verlor die Organisation spürbar an Substanz. Anfang Juli trennte man sich schließlich vom letzten aktiven Lineup. Ein klarer Hinweis: Snogard zieht den Stecker – dieses Mal endgültig.
Das letzte Lineup der Snogard Dragons
Im Jahr 2025 spielten zuletzt u. a. Christian „LapeX“ Preuß, ND (Christian Wolff), Shairoe (Justin Hennies), Pictrucz und kinQ unter dem Banner der Dragons. Coach mave ergänzte das Team. Trotz stabiler Leistungen auf Faceit- und Online-Niveau gelang es der Truppe nicht, sich im DACH-Wettbewerb oder in internationalen Qualifiern durchzusetzen.
Zuletzt war man regelmäßig in nationalen Ligen aktiv, blieb dort aber blass. Während einzelne Spieler individuell überzeugten, reichte es als Team nie für eine konstante Performance.
Warum kam es zur Auflösung?
Die Gründe sind nicht offiziell bekannt, doch es ist offensichtlich: fehlende Ergebnisse, kaum Struktur und kein festes Core-Lineup. In den Monaten vor dem Ende wechselten regelmäßig Spieler, Verträge wurden aufgelöst, Projekte abgebrochen. Selbst erfahrene Akteure wie glaVed oder pr1metapz konnten keine Stabilität reinbringen.
Ein funktionierendes Projekt – das ist in der schnelllebigen CS2-Szene schwer zu halten, wenn weder Sponsoren noch Resultate stimmen. Snogard Dragons hatte den Anspruch, mitzuhalten – aber am Ende fehlte wohl schlicht die Basis.
Ein Ende mit Bedeutung für die DACH-Szene
Trotz allem bleibt Snogard ein Name, der in vielen Köpfen bleibt. Sei es durch frühere EPS-Tage, spannende Lineups oder nostalgische LAN-Momente. Die Community reagierte auf das Aus mit gemischten Gefühlen: etwas Wehmut, aber auch Verständnis.
Einige ehemalige Spieler sind bereits bei anderen Organisationen untergekommen. Der Blick geht nach vorn – die Szene bleibt im Wandel. Aber mit dem Abschied der Dragons geht ein weiteres Stück deutscher CS-Geschichte verloren.
Snogard Dragons ist nicht mehr – eine Ära endet. Die Organisation war nie ganz an der Spitze, aber sie stand für den Kern des deutschen Counter-Strike: Leidenschaft, Wiederaufbau, Hoffnung. In Zeiten von internationalen Superteams und Millionenprojekten war Snogard das Gegenstück – lokal, ehrgeizig, kämpferisch.
Und genau deshalb wird man sich an sie erinnern.