Am 21. September 2025 platzte in der Belgrad Arena der Knoten: Nach acht Jahren voller Anläufe gewann FURIA endlich den ersten Big-Event-Titel der Teamgeschichte. Im packenden Best-of-Five-Finale setzten sich die Brasilianer mit 3:2 gegen The MongolZ durch – ein Marathon-Match, das fast sechs Stunden dauerte und gleich mehrere Overtime-Thriller bot.
Für FURIA war es der 38. Versuch, ein Event dieser Größenordnung zu gewinnen. Schon 2019 standen sie bei den ECS Season 7 Finals in London im Endspiel, mussten damals aber ohne Titel die Bühne verlassen.
Emotionen pur: yuurih und KSCERATO nach dem Sieg
Besonders emotional wurde es nach dem letzten Map-Punkt. Yuri „yuurih“ Santos, seit 2017 Teil von FURIA, konnte seine Tränen kaum zurückhalten:
„KSCERATO und ich versuchen es seit Jahren. Hier zu stehen und endlich ein Turnier zu gewinnen… mir fehlen die Worte.“
Sein langjähriger Teamkollege KSCERATO ergänzte, dass dieser Sieg für die gesamte brasilianische Szene ein Befreiungsschlag sei.
Der Weg ins Finale: Dominanz und Comebacks
FURIA hatte sich bereits in der Gruppenphase stark präsentiert und Siege gegen Liquid, G2 und paiN eingefahren. In den Playoffs legten sie nach:
- 2:0 gegen Astralis
- 2:0 gegen Falcons
Damit stand die Organisation nach langer Durststrecke wieder in einem großen Finale – und dieses sollte legendär werden.
Matchverlauf: Drama in fünf Akten
Mirage – Overtime-Krimi zum Auftakt
The MongolZ starteten stark auf ihrem Pick Mirage und führten früh 8:3. Doch FURIA kämpfte sich zurück und erzwang Overtime. Dort drehte das Duo molodoy und YEKINDAR auf – gemeinsam mit 15 Frags in den Extrarunden sicherten sie FURIA den Auftakt (16:13).
Inferno – Senzu dreht auf
Auf Inferno zeigte Azbayar „Senzu“ Munkhbold, warum er als eines der größten asiatischen Talente gilt. Mit einem Pistol-Ace und einer dominanten T-Seite (137 ADR, +18% Round Swing) führte er The MongolZ zum 16:11-Ausgleich.
Nuke – Fallen liefert in der Overtime
Auf Nuke schien alles klar: FURIA führte 12:3, ehe The MongolZ ein gigantisches Comeback starteten. Doch in der Overtime bewies Gabriel „FalleN“ Toledo einmal mehr Nervenstärke und führte sein Team zum 16:12.
Overpass – mzinho hält die Hoffnung am Leben
Overpass entwickelte sich zum offenen Schlagabtausch. Mehrere Clutches – unter anderem ein 3v5 von mzinho – brachten The MongolZ zurück. Am Ende setzten sie sich 13:9 durch und erzwangen die Entscheidung auf Dust2.
Dust2 – molodoy und YEKINDAR machen den Unterschied
Im finalen Map-Showdown bewies FURIA ihre mentale Stärke. molodoy dominierte erneut mit klaren Entries, YEKINDAR glänzte mit einem 1v2-Clutch. Mit einem 13:5-Erfolg machten die Brasilianer den Sack zu und feierten endlich ihren ersten Titel.
MVP: molodoy krönt sich zum Helden
Der erst im Frühjahr verpflichtete Danil „molodoy“ Golubenko war der überragende Spieler des Turniers. Mit einer 1.19er-Rating und mehreren spielentscheidenden Multi-Kills holte er seine erste MVP-Medaille. Besonders auf Mirage und Nuke war er der X-Faktor.
Analyst SPUNJ kommentierte: „Ohne molodoy hätte FURIA dieses Finale nicht gewonnen. Er war das Herzstück ihres Spiels.“
Die MongolZ: Trotz Niederlage ein Statement
Auch wenn es am Ende nicht zum Titel reichte, zeigten die MongolZ, warum sie derzeit zu den gefährlichsten Teams der Szene gehören. Spieler wie Senzu, mzinho und 910 sorgten mit spektakulären Aces und Clutches für Gänsehaut-Momente.
Mit dem Sieg beim Esports World Cup 2025 und dem Finaleinzug in Belgrad haben die Mongolen endgültig bewiesen, dass sie keine Eintagsfliege sind.
Bedeutung für die brasilianische Szene
Der Sieg in Belgrad ist mehr als nur ein Titel – er ist ein Signal. Brasilianische Teams hatten es zuletzt schwer, mit europäischen und asiatischen Top-Orgs mitzuhalten. Mit dem internationalen Ansatz (YEKINDAR aus Lettland, molodoy aus Kasachstan) hat FURIA einen mutigen Schritt gemacht – und wurde dafür belohnt.
Die Reaktionen in der brasilianischen Community waren überwältigend. Auf Twitter trendete der Hashtag #FURIAChampions stundenlang. Ein Fan schrieb: „Acht Jahre Warten – jede Träne wert.“
Ausblick: Was bedeutet der Sieg für die Zukunft?
Mit dem 3:2-Sieg über The MongolZ beendet FURIA eine jahrelange Durststrecke und schreibt Geschichte. Der erste Big-Event-Titel in der Teamgeschichte könnte ein Wendepunkt sein – nicht nur für die Organisation, sondern für die gesamte brasilianische CS2-Szene.
Ob FURIA diesen Erfolg in kommende Turniere wie die BLAST Bounty Season 2 oder die CS Asia Championships mitnehmen kann, bleibt abzuwarten. Doch eines steht fest: Fissure Playground 2 in Belgrad 2025 wird für immer in die Geschichte von Counter-Strike eingehen.