Das dänische Team ECSTATIC hat auf die enttäuschenden Leistungen bei den BLAST Open London 2025 reagiert und gleich zwei Personaländerungen vorgenommen: Kristoffer „Kristou“ Aamand wurde auf die Bank gesetzt, während der Versuch mit Marcus „maNkz“ Kjeldsen als Coach offiziell beendet wurde. Letzterer hatte sich dem Team zunächst auf Probe angeschlossen, verlässt das Lineup laut Organisation jedoch aufgrund „anderer persönlicher Verpflichtungen“.
Kristous Tiefpunkt auf Dust2: 0 Kills gegen FaZe
Der eigentliche Auslöser für die Veränderungen dürfte das schwache Abschneiden in der Gruppenphase gewesen sein. ECSTATIC verlor beide Auftaktpartien gegen FaZe und fnatic, wobei vor allem das 0:13 auf Dust2 gegen FaZe für Aufsehen sorgte. Besonders bitter: Kristou, der als erfahrener Sniper wichtige Impulse geben sollte, beendete die Map mit einem 0:13 Scoreline und einem Rating von 0.20 – der zweitschlechteste Wert seiner gesamten Karriere. Auf Inferno konnte er sich zwar mit einem soliden 0.97 Rating etwas rehabilitieren, dennoch dürfte diese Serie das Fass zum Überlaufen gebracht haben.
Rückblick auf Kristous Zeit bei ECSTATIC
Kristou war 17 Monate Teil des aktiven Lineups, nachdem er im Frühjahr 2024 verpflichtet wurde. In dieser Zeit spielte er über 400 Maps, erreichte ein durchschnittliches Rating von 1.02 und gewann mit dem Team unter anderem die Elisa Nordic Championship 2025 – sein erster LAN-Titel seit zwei Jahren. Trotz solider individueller Leistungen gelang es dem Team aber selten, international konstante Resultate zu liefern.
maNkz’ Trial als Coach endet nach kurzer Zeit
Mit maNkz hatte ECSTATIC im Juli 2025 eine erfahrene Persönlichkeit als Interims-Coach geholt. Der ehemalige Ingame-Leader sollte für Stabilität sorgen und junge Talente weiterentwickeln. Nach dem Turnier in London war jedoch klar: Eine langfristige Zusammenarbeit ist aufgrund privater Verpflichtungen auf Seiten des Dänen nicht möglich. Man trennt sich einvernehmlich.
Aktueller Kader von ECSTATIC
Nach den jüngsten Änderungen umfasst das Lineup von ECSTATIC nun folgende Spieler:
- Thomas „TMB“ Bundsbæk
- Anton „Anlelele“ Huynh
- Martin „nut nut“ Holm Vestergaard
- William „sirah“ Kjærsgaard
Ein Ersatz für Kristou wurde bislang noch nicht bekannt gegeben. Auch ein neuer Coach ist noch nicht benannt. Die Organisation kündigte aber an, dass „weitere Updates bald folgen“.
Nächste Schritte: Qualifikation für IEM Chengdu in Sicht?
Mit dem Ausscheiden in London und den internen Wechseln muss sich ECSTATIC nun neu sortieren. Die nächsten wichtigen Aufgaben stehen bereits vor der Tür: Unter anderem bietet die Qualifikation zur IEM Chengdu 2025 die Möglichkeit, sich wieder auf der internationalen Bühne zu zeigen. Die Frage ist jedoch, ob das aktuelle Roster – ohne AWP-Main und ohne Coach – bis dahin stabilisiert werden kann. Besonders im Valve Regional Ranking (VRS) ist jeder Sieg wichtig, um sich die Teilnahme an großen Turnieren zu sichern.
Community-Reaktionen: „Kristou war kein Problem – sondern die Struktur“
In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele Fans überrascht über die Entscheidung, Kristou zu benchen. Auf Reddit, X (ehemals Twitter) und diversen Discord-Servern wird vor allem die Teamstruktur kritisiert.
„Kristou war nicht das Problem. Wer 0:13 verliert, hat tiefere strukturelle Probleme“, schreibt ein User auf Reddit.
„maNkz hätte Zeit gebraucht. Der Wechsel ist verständlich, aber dennoch schade“, kommentiert ein dänischer Analyst auf X.
ECSTATIC steht vor einem Neuanfang
Die Trennung von zwei Schlüsselpersonen innerhalb weniger Tage zeigt, wie angespannt die Lage bei ECSTATIC derzeit ist. Während Kristou auf der Bank Platz nimmt und maNkz nicht weitermacht, muss das verbliebene Team nun kurzfristig Lösungen finden – und das auf einer Bühne, die keine Zeit für Experimente lässt. Ob und wie ECSTATIC wieder zur Form findet, hängt maßgeblich von den kommenden Entscheidungen ab: Wer wird das neue AWP-Talent? Kommt ein international erfahrener Coach? Oder setzt das Team auf junge Talente aus Skandinavien? Die nächsten Wochen könnten wegweisend werden.