Die Entwicklung der ESL Meisterschaft war nicht wie erwartet – No Limit Gaming hat daher beschlossen, das Engagement der CS:GO Liga zurückzuführen. Auch Alternate Attax und Sprout sehen Probleme, glauben aber weiterhin auf eine positive Entwicklung.
Wurde Counter Strike das ungeliebte Kind?
Während die ESL Meisterschaft in Counter Strike durch die Pandemie stagnierte, hat man sich dafür entschieden, eine Fusion mit der 99Damage Liga einzugehen. Aber die erste Saison verlief nicht so, wie man sich das bei No Limit Gaming vorgestellt hat. Auch für die Zukunft erwartet man keine großartigen Verbesserungen. Stefan Schillhabel, Gründer und Geschäftsführer von No Limit Gaming: „Wir haben 10 Vollzeit-Teams in die Liga gesteckt und viel Geld investiert, weil wir der Meinung waren, das wird was Großes werden“. Aus der Szene sie aber viel zu wenig Geld zurückgekommen, da das Interesse nicht mehr da sei. „Ich kenne kaum noch Leute, die Lust auf deutsches Counter Strike haben“, so Schillhabel.
Zu Beginn des Jahres fusionierten die Veranstalter Freaks 4U Gaming und ESL ihre deutschen Counter Strike-Ligen – Veranstalter ist seither Freaks 4U aus Berlin, dem von Schillhabel vorgeworfen wird, er würde sich auf andere Spiele fokussieren. Das heißt, es geht hier nicht mehr um Counter Strike, sondern um Valorant oder League of Legends. „Counter Strike wirkt wie das ungeliebte Kind“, so Schillhabel.
Kritikpunkte werden angeblich nicht gehört
Die eSport Szene ist extrem stark geworden. So gibt es auch immer mehr neue Wettanbieter in Deutschland, die das Wettangebot im Bereich eSport ausgebaut haben – heute kann man also problemlos auf eSport-Duelle wetten.
Vor allem steigt auch das Interesse, eSportler zu werden. Das deshalb, weil die Gehälter in der deutschen Szene wirklich hoch seien – zu hoch, meint etwa Lennart Kreuter, der Projektleiter bei Alternate Attax. „Wer ein Team unter Vertrag nimmt, der erwartet sich Erfolge sowie Reichweite, sodass Sponsoren akquiriert werden. Wenn aber der Spieler sagt, er will das und das, kann aber im Gegenzug nicht liefern, gibt es keine Sponsoren“, so Kreuter.
Kritisiert werden aber nicht nur die Spieler, sondern auch die Liveübertragungen – und hier in erster Linie die Qualität, die man an den Tag legt. Schillhabel verwies hier auf fehlerhafte Grafiken – das Feedback würde von Seiten des Veranstalters gänzlich ignoriert werden. „Es gibt Fehler, die haben wir besprochen und die wurden einfach nicht behoben“. Auch auf der Homepage von 99Damage würde es viel zu wenig Berichterstattung über die Turniere bzw. Spiele geben. Freaks 4U sieht die Kritik gelassen. So wird darauf verwiesen, dass jeder der Beteiligten die Möglichkeit hat, Feedback zu hinterlassen.
Die neuen Pläne und Strategien machen Hoffnung
Aus Sicht von Alternate mag es übrigens keine Überraschung sein, dass die ELS Meisterschaft hinter der League of Legends Liga zurückbleibt. Es gehe, so Alternate, nicht darum, dass Freaks 4U League of Legends bevorzugen würde, sondern darum, dass man sich klar sein müsse, hier würde mehr Budget vorhanden sein als bei Counter Strike.
Freaks 4U will bezüglich der Finanzierung Verbesserungen erreichen. Dabei verweist der Veranstalter in erster Linie auf die Ausgaben hin. „Von Seiten des Veranstalters werden extrem hohe Summen investiert, damit es wöchentliche Live-Übertragungen geben kann. Zudem konnten wir nun auch ein Studio-Finale in Berlin ermöglichen“, so Freaks 4U in einem Statement. „Wir möchten darauf hinweisen, dass aktuell an verschiedenen Modellen gearbeitet wird, damit die Monetarisierung der Liga verbessert werden kann.“
Für No Limit Gaming sind das keine Anreize mehr: No Limit Gaming wird nur noch ein unbezahltes Team bereitstellen – Alternate Attax und Sprout sind weiterhin in der ESL Meisterschaft vertreten. „Das Kind ist nicht in den Brunnen gefallen, es sitzt aktuell noch am Rand“, so Kreuter zum Zustand der Liga. „Auch wenn wir an einem Nullpunkt sind, ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen. Dann werden wir das auch retten.“