Der indische Turnierveranstalter Skyesports hat überraschend die Absage seiner Tier-One-Turniere für 2025 und 2026 bekanntgegeben. Damit entfallen sowohl die geplanten Skyesports Masters 2025 als auch alle weiteren Premium-Events der kommenden Saison.
In einem offiziellen Statement erklärte die Organisation, man wolle den Fokus künftig stärker auf den Tier-Two- und Nachwuchsbereich legen.
„Wir bleiben dem Wachstum von Counter-Strike 2 verpflichtet und werden den Fokus auf eine nachhaltige Tier-Two-Struktur legen, die Teams echte Aufstiegschancen bietet.“
Fokuswechsel: Von der Elite zur Basis
Skyesports war in den letzten Jahren als ambitionierter Veranstalter in die CS2-Szene eingestiegen, wollte mit den großen Namen wie ESL oder BLAST konkurrieren – und scheiterte dabei mehrfach an den Realitäten des globalen Turniermarkts.
Die Absage der Tier-One-Events soll nun den Weg für ein stabiles Fundament ebnen:
- Mehr Turniere für aufstrebende Teams aus Asien und Europa
- Unterstützung kleinerer Organisationen durch regelmäßige Online-Cups
- Ausbau regionaler Grassroots-Ligen
Analysten sehen den Schritt als sinnvoll, um das Esport-Ökosystem langfristig zu stabilisieren – auch wenn viele Fans enttäuscht sind, keine großen Skyesports-Events mehr zu sehen.
Probleme und Kontroversen im Vorfeld
Die Entscheidung kommt nicht völlig überraschend. Bereits Anfang 2025 hatte Skyesports seine ursprünglichen Pläne von drei Major-ähnlichen Events auf nur ein Turnier, die Skyesports Masters, reduziert – inklusive einer deutlichen Kürzung des Preisgeldes.
Auch das sollte nicht lange halten:
- Die Skyesports Souvenir wurde schon zu Jahresbeginn abgesagt, weil Valve angeblich nicht auf Anfragen zur Terminverschiebung reagiert hatte.
- Beim Skyesports Championship 2024 zog sich BetBoom wegen angeblicher unfairer Bedingungen und technischer Probleme zurück.
- Mehrere Teilnehmer, darunter The MongolZ und Eternal Fire, kritisierten öffentlich die Organisation und Infrastruktur des Turniers.
Ein Spieler schrieb damals auf X (Twitter):
„Es ist schade, dass so viel Potenzial durch schlechte Planung verloren geht. Skyesports hatte die Chance, Asien groß rauszubringen.“
Schwierige Zeiten für Skyesports
Seit dem Einstieg in die Counter-Strike-Szene hat Skyesports immer wieder mit technischen Problemen, organisatorischen Fehlern und Terminüberschneidungen zu kämpfen gehabt.
Die Masters-Events sollten ursprünglich als Aushängeschild dienen – große Arenen, internationale Teams, LAN-Bühne in Indien. Doch in der Praxis gelang es nie, diese Vision stabil umzusetzen.
Nun folgt der Strategiewechsel:
Anstatt auf Prestige setzt man auf Nachhaltigkeit und Entwicklung.
Bedeutung für die CS2-Szene
Für die internationale CS2-Landschaft bedeutet die Entscheidung vor allem eines: weniger große LANs, aber mehr Breite im Unterbau.
Gerade für semi-professionelle Teams könnte das eine Chance sein, sich in kleineren Turnieren zu beweisen und Rankingpunkte zu sammeln.
Skyesports möchte laut eigenen Angaben eine Brücke zwischen Amateur- und Profi-Bereich schaffen – ähnlich wie es FACEIT mit seinen Open Circuits vormacht.
Ein Community-Kommentar bringt es auf den Punkt:
„Lieber kleine Turniere, die wirklich stattfinden, als große Ankündigungen, die am Ende wieder platzen.“
Ausblick: Neustart statt Rückzug
Trotz der Absagen betont Skyesports, dass man sich nicht aus Counter-Strike zurückzieht, sondern den Ansatz ändert.
Die kommenden Monate sollen genutzt werden, um neue Formate zu entwickeln, die Zuschauerbindung und Spielerförderung stärker in den Mittelpunkt rücken.
Ob das gelingt, hängt von der Umsetzung ab – und davon, ob die Community Skyesports nach den letzten Pannen noch einmal Vertrauen schenkt.
Mit dem Ende der Tier-One-Ambitionen schließt Skyesports ein Kapitel, das von großen Ankündigungen und verpassten Chancen geprägt war.
Der Schritt hin zur Förderung des Tier-Two- und Nachwuchsbereichs könnte aber langfristig das sein, was der Szene tatsächlich fehlt: eine stabile Basis für die nächste Generation von CS2-Teams.