Die Organisation Inner Circle hat offiziell die Verpflichtung des kompletten TNL-Rosters bekanntgegeben. Unter der Leitung von Coach Dmytro „jR“ Chervak wird das Team sein erstes LAN-Turnier bei der ESL Pro League Season 22 Stage 1 bestreiten.
Damit setzt Inner Circle auf einen radikalen Neuanfang – nachdem in den letzten Monaten gleich mehrere Lineups ausgetauscht wurden, soll nun die Integration eines bestehenden Teams für Stabilität sorgen.
Die wechselhafte Geschichte von Inner Circle
Inner Circle wurde erst im Januar 2025 gegründet und ist damit noch eine relativ junge Organisation in der CS2-Szene. Trotzdem hat man bereits mehrere Umbauten hinter sich:
- Das erste Roster um die Veteranen Tomáš „oskar“ Šťastný und Martin „STYKO“ Styk hielt nur wenige Monate.
- Im Sommer folgte ein Rebuild mit vier ehemaligen 9INE-Spielern, doch auch dieses Projekt wurde nach zwei Monaten wieder beendet.
- Offiziell hieß es, die Mannschaft habe die sportlichen Ziele „nicht erreicht“.
Mit dem Signing von TNL will man nun mehr Konstanz schaffen – zumal das Lineup eingespielt ist und bereits Erfahrung auf internationalem Level gesammelt hat.
Das neue Lineup im Überblick
Das aktuelle Inner Circle Roster besteht aus fünf Spielern sowie Coach jR:
- Viktor „onic“ Babii
- Artem „cairne“ Mushynskyi
- David „Dawy“ Bibik
- Artem „Flierax“ Khioara
- Dmytro „nifee“ Tediashvili
- Coach: Dmytro „jR“ Chervak
Auf der Bank befinden sich weiterhin prominente Namen wie STYKO, KEi, hades oder mynio – ein Indiz dafür, dass die Organisation sich alle Optionen für die Zukunft offenhält.
Erste Bewährungsprobe: ESL Pro League Season 22
Ihr Debüt feiert das neue Lineup bereits am 28. September 2025 bei der ESL Pro League Season 22 Stage 1. Dort wurde Inner Circle von den anwesenden Teams auf Seed 11 gesetzt – keine Favoritenrolle, aber auch nicht chancenlos.
Für die Spieler selbst ist es die perfekte Gelegenheit, sich auf großer Bühne zu beweisen. Vor allem für onic und Dawy, die bereits in kleineren internationalen Turnieren überzeugen konnten, ist es eine Plattform, um den nächsten Schritt zu gehen.
Ein Fan auf Reddit schrieb: „Seed 11 ist fair – aber unterschätzt dieses Team nicht. Die Jungs haben Potenzial, ein Dark Horse der EPL zu werden.“
jR als Schlüsselfigur
Besondere Aufmerksamkeit gilt Coach jR. Der ehemalige AWPer verfügt über viel Erfahrung im CIS-Bereich und gilt als analytisch starker Leader. Seine Aufgabe wird es sein, das bestehende Teamgefüge von TNL auf die höhere Intensität der EPL vorzubereiten.
Analysten sehen jR als den entscheidenden Faktor: „Mit seiner Erfahrung kann er den Spielern das nötige Selbstvertrauen geben, um auch gegen Top-Teams zu bestehen.“
Chancen und Erwartungen
Inner Circle verfolgt mit diesem Schritt eine klare Strategie: Statt erneut ein Roster aus Einzelspielern zusammenzustellen, setzt man auf ein bestehendes Team, das bereits eingespielt ist.
Die Ziele dürften realistisch bleiben:
- Kurzfristig: Erfahrung auf LAN sammeln und in der EPL konkurrenzfähig sein.
- Mittelfristig: Anschluss an die internationale Mittelklasse finden.
- Langfristig: Als Top-Team etablieren und bei Major-Qualifikationen mitmischen.
In Deutschland wird der Move ebenfalls aufmerksam verfolgt. Gerade im Kontext der starken osteuropäischen Szene – von NAVI über Spirit bis Monte – fragt man sich, ob Inner Circle langfristig in diese Riege aufsteigen kann.
Reaktionen aus der Szene
Die Community reagierte gemischt auf die Ankündigung:
- Viele begrüßen die Entscheidung, auf ein eingespieltes Roster zu setzen.
- Andere sind skeptisch, ob Inner Circle nach den vielen Umbrüchen endlich Ruhe findet.
Ein Kommentar im HLTV-Forum lautete: „Sie haben es schon wieder getan – drittes Roster in einem Jahr. Hoffentlich bleibt dieses Team länger bestehen.“
Fazit: Neustart mit klarer Richtung
Mit der Verpflichtung des TNL-Rosters wagt Inner Circle einen wichtigen Schritt in Richtung Stabilität. Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein: Die ESL Pro League bietet eine Bühne, um gegen internationale Top-Teams anzutreten und sich Respekt zu erarbeiten.
Ob das Lineup langfristig erfolgreich sein wird, hängt von der Anpassungsgeschwindigkeit und dem Coaching ab. Klar ist aber: Mit den bisherigen Experimenten wollte man nicht weitermachen – jetzt zählt Kontinuität.