Die Berliner Organisation BIG steht nach dem enttäuschenden Abschneiden beim BLAST.tv Austin Major 2025 unter wachsendem Druck. Das Team scheiterte im der Quali und verpasste damit erneut die Teilnahme an einem großen internationalen Turniers. Die Niederlage wirft Fragen zur Zukunft des Rosters und zur strategischen Ausrichtung des Vereins auf.
Schwankende Leistungen und taktische Unsicherheiten
Die Erwartungen an BIG waren nach einem soliden Saisonstart hoch, doch erneut konnte das Team diese nicht erfüllen. Besonders die Defizite im taktischen Zusammenspiel und die inkonstante individuelle Leistung einzelner Spieler wurden von Analysten kritisch bewertet. Während tabseN weiterhin als strategischer Fixpunkt gilt, fehlt es im Vergleich zur internationalen Spitze an Durchschlagskraft und Tiefe im Spiel.
Transferspekulationen: Steht ein Umbruch bevor?
Bereits kurz nach dem Ausscheiden in Austin kamen erste Gerüchte über mögliche Kaderveränderungen auf. David “prosus” Hesse und Karim “Krimbo” Moussa sollen laut mehreren Community-Quellen auf dem Radar internationaler Organisationen stehen. Zudem gibt es Diskussionen darüber, ob BIG künftig wieder stärker auf Talente aus dem eigenen Nachwuchsprogramm setzen wird – beispielsweise aus dem Umfeld der BIG.OMEN Academy.
Ein offizielles Statement zu möglichen Wechseln blieb bisher aus. Hinter den Kulissen dürfte die Analyse der ersten Jahreshälfte jedoch bereits laufen, denn mit der IEM Cologne 2025 steht im Juli das wichtigste Heimturnier an.
Der Druck steigt – auch wirtschaftlich
Mit dem steigenden internationalen Wettbewerb und dem Wegfall automatischer Einladungen zu Tier-1-Events aufgrund des neuen VRS-Systems geraten Teams wie BIG auch wirtschaftlich unter Druck. Sponsoren erwarten Sichtbarkeit auf internationaler Bühne – und genau hier konnte das Team zuletzt nicht liefern.
Rückkehr zu einem rein deutschen Lineup?
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema innerhalb der Community ist die Nationalität des Lineups. Während BIG in der Vergangenheit mit internationalen Spielern experimentierte, wurde zuletzt wieder vermehrt auf ein rein deutsches Aufgebot gesetzt. Doch angesichts des stagnierenden Erfolgs stellt sich die Frage, ob dieser Ansatz noch zeitgemäß ist. Stimmen aus der Szene fordern eine strategische Öffnung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Blick nach vorn: IEM Cologne im Fokus
Die nächste große Bühne wartet bereits: Vom 23. Juli bis 3. August 2025 findet die IEM Cologne statt – eines der prestigeträchtigsten Turniere des Jahres und zugleich das wichtigste Event auf deutschem Boden. BIG ist über das aktuelle VRS-Ranking für Stage 1 qualifiziert. Eine überzeugende Leistung in Köln könnte nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch den dringend benötigten Wendepunkt markieren.
Die Zeit der Entscheidungen naht
BIG steht an einem Scheideweg. Die Kombination aus sportlicher Stagnation, strukturellem Druck und wachsender internationaler Konkurrenz zwingt die Organisation zum Handeln. Ob der Weg über personelle Veränderungen, eine Neuausrichtung des Kaders oder eine Öffnung in Richtung internationaler Lineups führt – Klarheit dürfte spätestens zur Sommerpause geschaffen werden.